2. Tag: Ronda – Höhle der Pileta – Acinipo
Vormittags widmen wir uns bei einer ausführlichen Stadtbesichtigung der einzigartigen Stadt Ronda. Auf einem 780 m hohen Felsplateau erbaut, wird sie von einer mehr als 100 m tiefen Schlucht dramatisch geteilt. Hier hat sich die alte andalusische Tradition und Lebensweise bis heute weitgehend erhalten.
Die meisten der Sehenswürdigkeiten befinden sich auf der südlich gelegenen Altstadtseite. Die Stabskirche Santa Maria Mayor mit ihren maurischen Kapellen war ursprünglich eine Moschee. Nach der Eroberung durch die Truppen der Katholischen Könige wurde das Gebäude in eine christliche Stiftskirche umgewandelt. Die Pläne, sie dann auch zur Bischofskirche zu machen, konnten aufgrund von Geldschwierigkeiten nie ganz umgesetzt werden. Noch heute kann die aus maurischer Zeit stammende ehemalige Gebetsnische bewundert werden. Auch Holzerker an den weißen Häusern weisen auf die ursprünglich islamischen Wurzeln des Städtchens hin. Um ein christlich wirkendes Stadtbild zur erzielen, wurden viele von ihnen in späterer Zeit durch die heute typischen, niedrig gemauerten und nicht begehbaren Balkone ersetzt.Eine technische Meisterleistung und Wahrzeichen Rondas ist die aus dem 18. Jh. stammende Steinbrücke Puente Nuevo, eine der Brücken, welche die Altstadt mit der Neustadt verbindet. Sie überspannt die "Tajoschlucht", aus der früher die christlichen Sklaven der maurischen Herrscher das Wasser empor schleppen mussten. Eine weitere Attraktion der Stadt ist die älteste Stierkampfarena Spaniens.
Ronda gilt als Geburtsstätte des Stierkampfes, denn hier wurden im 18. Jh. die heute noch gültigen Regeln aufgestellt. Nachmittags besichtigen wir die nahegelegene, 1905 entdeckte Tropfsteinhöhle Cueva de la Pileta. 1924 zum Nationaldenkmal ernannt, enthält sie viele aus der Steinzeit stammende Felszeichnungen, die Stiere, Pferde, Hirsche und auch menschliche Gestalten bei der Jagd usw. darstellen. Die besterhaltensten Malereien tragen Namen wie "die trächtige Stute" und "der Fisch". Die Höhle diente den Vormenschen nicht nur als Schutz vor der Witterung, sondern auch als Begräbnisstätte, wie man aus den gefundenen menschlichen Knochenfunden schließen konnte. Mit einem Wort, wir haben es mit der bedeutendsten prähistorischen Höhle Andalusiens zu tun. Anschließend besuchen wir die nördlich von Ronda liegenden Ruinen von Acinipo. Die auch Ronda la Vieja (Ronda, die Alte) genannte Siedlung, die sich auf einer Steinebene aus dem Tertiär befand und rund 1.000 m über dem Meeresspiegel lag, war schon in der Vorgeschichte und später bei den Phöniziern, Iberern und Römern ein strategisch wichtiger Ort. Im 3. Jh. n. Chr. begann der Niedergang Acinipos, im 4. Jh. verlor der Ort vollständig an Bedeutung zugunsten der nahegelegenen Stadt Arunda, dem heutigen Ronda. Rückfahrt ins Hotel in Ronda und Abendessen.