Die gesamte Insel ist von Kanälen überzogen, die das Wasser vom regenreicheren Nordabhang zur trockeneren Südseite transportieren. Die Bewässerung der Bananenplantagen und Weinfelder wird hierüber gewährleistet. An allen Levadas führen Wege entlang, die ständig gepflegt werden. Dank des geringen Gefälles eignen sie sich hervorragend für alle Spaziergänge und Wanderungen – unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades.
Die Levadas sind die bemerkenswerten Bauwerke Madeiras. Über 2000 Kilometer lang durchziehen diese Wasserkanäle die Insel. Sie prägen das Bild der Insel, welches wir lieben. Zucker- und Bananenanbau haben Madeira zu Reichtum verholfen. Viele der exotischen Bäume und Blumen gedeihen aufgrund des speziellen Mikroklimas. Viele der schönsten Wanderungen führen entlang der Levadas. Schon bald nach der Entdeckung der Insel, ca. 40 Jahre später, begann man mit der landwirtschaftlichen Nutzung. Hierfür war Wasser nötig, von dem es auf der recht trockenen Südseite der Insel nicht genug gab. Dafür ist es im regenreicheren Norden reichlich vorhanden, wo man wiederum, wegen des rauheren Klimas nur beschränkt Landwirtschaft betreiben kann. Im wahrsten Sinne des Wortes verbindet die Haupt-Levada die unterschiedlichen Gegebenheiten der beiden gegensätzlichen Landschaften. Ihr Beginn liegt in einem Tal im Norden. Nur sehr langsam an Höhe verlierend, windet sie sich um Berge herum, dringt in Täler ein, durschschneidet Felswände und durchquert dichte Wälder. Überall nimmt sie Wasser auf, welches in Bächen von den Bergen rinnt oder über nassen Wänden tröpfelt. Schließlich erreicht der Kanal die Südseite. Tausende Abzweigungen ermöglichen es den Bauern, ihre Terrassenfelder und Gärten zu bewässern. Alte, ausgeklügelte Bewässerungspläne sorgen dafür, daß jeder zu der ihm zustehenden Wassermenge kommt. Alles beruht auf dem fundierten Wissen der Araber. So faszinierend die Anlage der Levadas auch sein mag, ihre Errichtung war mit viel menschlichem Leid verbunden. Die Hauptarbeit verrichteten Sklaven aus Afrika.